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Geschichte

(aus: "100Jahre Freiwillige Feuerwehr Rosegg")


Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Rosegg

Alte Chroniken aus früheren Jahrhunderten berichten immer wieder von verheerenden Feuersbrünsten, die oft ganze Ortschaften einäscherten. Vielfach waren Wohnhäuser, Stallungen und Scheunen damals aus Holz gebaut. Offenes Feuer, Kienspan und Talglicht waren Gefahrenquellen, die oft furchtbares Unheil über ein Anwesen oder einen Ort bringen konnten.


Lange vor der Gründung der Feuerwehren gab es daher schon Verordnungen und Vorschriften, um Brände zu verhüten. In diesen "Feuer-Ordnungen" waren zum Beispiel die regelmäßige Reinigung der Rauchfänge, die Errichtung von Brandmauern, die Bereithaltung von Eimern, Löschhaken, Leitern und Wasser auf den Dachböden vorgeschrieben. Während des sonntäglichen Kirchganges mußte in jedem Haus eine Person als "Feuerwache" zurückbleiben.


Trotz dieser Brandverhütungsvorschriften nahmen Brände meist katastrophales Ausmaß an, was angesichts der äußerst unzulänglichen Abwehrmöglichkeiten begreiflich ist. Die Eimerkette war häufig die einzige Form der Brandbekämpfung. So versuchte man eben durch strenge Feuerordnungen den Ausbruch von Bränden zu verhindern. Eine gründliche Feuerbeschau überzeugte sich vom Vorhandensein aller vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen.


Erst die Gründung organisierter Feuerwehren und die Entwicklung technischer Hilfsmittel, die vorerst noch  sehr bescheiden waren, ermöglichten eine wirkungsvollere Brandbekämpfung. So hatte in dieser Hinsicht das Jahr 1896 für Rosegg eine besondere Bedeutung, denn in diesem Jahr wurde die Freiwillige Feuerwehr Rosegg gegründet und damit ein organisierter Feuerschutz geschaffen.

 

Die Gründungsmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Rosegg:

Franz Zimmermann (Kaufmann in Rosegg)
Rudolf Schlathau (Privat in Rosegg)
Josef Adamitsch jun. (Besitzersohn in Rosegg)
Anton Bernold (Besitzersohn in Rosegg)
Johann Kanzian (Besitzersohn in Rosegg)
Paul Kleber (Schreiber und Besitzersohn in Rosegg)
Johann Kollina (Schreiber und Besitzersohn in Rosegg)
Jakob Fischer (Besitzer in St. Lamprecht)
Johann Gabriel (Besitzersohn in Frög)
Oswald Wuzella (Besitzersohn in Rosegg)
Josef Schuster (Schreiber in Rosegg)
Jakob Steinlechner (Hafnergehilfe in Rosegg)
Josef Lauritsch (Hafnergehilfe in Rosegg)
Ferdinand Kerschbaum (Kaufmann in Rosegg)
Johann Kastiunig (Hafnermeister in Rosegg)
Peter Lang (Gerichtsdiener in Rosegg)
Heinrich Kraßnitzer (Bäcker und Gastwirt in Rosegg)
Johann Hafner (Besitzer in Frög)
Johann Tscheck (Schuhmacher in Frög)
Oswald Bernold (Lehramtskandidat in Rosegg)

 

Chronologie

Nach alten Angaben stand im Ort seit ca. 1865-1870 ein sehr einfaches Gerätehaus aus Holz, welches vermutlich durch die Gemeinde errichtet wurde. In dieser bescheidenen Unterkunft befand sich eine Handdruckspritze ältesten Typs ohne Saugvorrichtung, vierrädrig mit einem Holzkasten. In dieser Unterkunft war gleichzeitig ein Wart untergebracht. Eine Feuerwehr bestand damals noch nicht.


Erst 1896 spendete eine Junggesellenrunde von 13 Burschen unter der Führung von Franz Zimmermann, Kaufmann in Rosegg, 50 Gulden zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Die Gründungsversammlung wurde am 25. März 1896 unter der Führung des damaligen Bürgermeisters Alois Zimek im Gasthaus Heinrich Kraßnitzer in Rosegg abgehalten. Die Teilnehmerzahl betrug 65 Männer. Nachdem Zweck und Ziel einer Feuerwehr besprochen waren, erklärten sich alle 65 Anwesenden bereit, der Freiwilligen Feuerwehr beizutreten. Zum ersten Hauptmann wurde Ferdinand Kerschbaum sen., Kaufmann in Rosegg, gewählt. Als Stellvertreter wurde Johann Tscheck, Schuhmacher in Frög, gewählt.

Durch Sammlungen in Rosegg und Umgebung sowie einer Beihilfe von 200 Gulden vom Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren, konnte eine Handdruckspritze und die sonst noch notwendigen Geräte und Ausrüstungsgegenstände angeschafft werden. Um diese unterzubringen mußte ein Feuerwehrhaus gebaut werden.


Hierzu wurde einer der Pfarrgründe in Rosegg als der am besten geeignete Platz, da an der Straße gelegen, in Aussicht genommen. Es wurden mit dem Grundeigentümer, dem Fürstbischöflichen Ordinariat Verhandlungen geführt. Durch die Mithilfe der Gemeinde und des Ortspfarrers, Hochw. Johann Godec, wurde das Grundstück um den Gesamtkaufpreis von zwölf Gulden von der Feuerwehr erworben. Das Baumaterial wurde von den Bauern und Besitzern gespendet.

Unter der Leitung von Hauptmann Kerschbaum wurde der Bau trotz schwieriger Verhältnisse im Jahre 1897 fertiggestellt. Im Laufe der dann folgenden Jahre konnten die noch zur Vervollständigung der Feuerwehr erforderlichen Geräte und Ausrüstungsgegenstände angeschafft sowie das Feuerwehrhaus umgebaut werden.


In den Jahren des ersten Weltkrieges 1914-1918 sind durch Einberufungen zur k.u.k. Armee nur mehr 10 Ausübende Mitglieder verblieben. Ein zweites Gerätehaus wurde im Jahre 1924 in der Ortschaft St. Martin erbaut. Im Jahre 1927 wurde die erste Motorspritze angekauft. Eine Alarmsirenenanlage wurde im Jahre 1931 errichtet. Zwischen den beiden Weltkriegen hatte die Freiwillige Feuerwehr Rosegg eine schwierige Zeit durchzumachen und mußte mit unzureichendem Gerät und stark reduzierter Mannschaft sämtliche Aufgaben bewältigen.

Der Anschluß an Deutschland am 13. März 1938 brachte verschiedene einschneidende Neuerungen und Änderungen für die Feuerwehr. Die bisherigen Gesetze wurden ausgesetzt und alle Weisungen durch Dienstbefehle geregelt. Es wurde ein Fahrzeug der Marke 12er-Steyr angeschafft und die Ausrüstungsgegenstände erneuert. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 wurden schon zu Anfang durch Einberufungen große Lücken in den Mitgliederstand gerissen.

 

Während der folgenden Kriegsjahre wurden enorme Anforderungen an die Feuerwehr gestellt. Dennoch konnte ein Aggregat angeschafft und der Zubau des Feuerwehrhauses abgeschlossen werden.

Nach Kriegsende 1945 hatte die Feuerwehr an Uniform, Gerät und Ausrüstungsgegenständen empfindlichen Schaden erlitten. Das Gerätehaus mußte wiederholt für die britische Besatzung geräumt werden. Die Einsatzbereitschaft wurde jedoch durch treues, kameradschaftliches Zusammenstehen immer wieder hergestellt.


Im Laufe des Jahres 1949 wurde ein Bergefahrzeug der Marke "Phänomen" um S 6000,- von der Stadt Klagenfurt angekauft. Dieses erwies sich jedoch als völlig untauglich und so mußten die Einsätze bis 1955 mit Traktor und Anhänger durchgeführt werden. Bis dahin hatte die Feuerwehr insgesamt mehr als 100 Brände bekämpft. Nach Überwindung der sehr schwierigen Jahre des Wiederaufbaues konnte im Jahre 1955 wieder ein Fahrzeug der Marke "Opel Blitz" mit Vorbaupumpe sowie verschiedene Ausrüstungsgegenstände angekauft werden.


In weiterer Folge wurden angeschafft:

  • eine Motorspritze im Jahre 1962
  • ein Löschfahrzeug der Marke Opel mit Vorbaupumpe im Jahre 1969
  • eine Schmutzwasserpumpe im Jahre 1972
  • ein Notstromaggregat im Jahre 1975
  • ein Tanklöschfahrzeug der Marke Ford (1000l) im Jahre 1977
  • ein Motorboot im Jahre 1988
  • ein Kleinrüstfahrzeug im Jahre 1983
  • ein Kleinlöschfahrzeug im Jahre 1993

Außerdem Geräte wie Bergeschere, Schmutzwasserpumpen, Atemschutzgeräte sowie der Aufbau des Funkwesens mit 9 Stationen.

 

 

Die Errichtung eines neuen Feuerwehrhauses mit 4 Wohnungen im Ortszentrum von Rosegg wurde vom Gemeinderat unter Bürgermeister Herbert Schiller am 27.9.1983 einstimmig beschlossen. Der Spatenstich erfolgte am 20.7.1986 anläßlich des 90jährigen Bestandsjubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Rosegg. Am 15.8.1988 konnte durch Landesrat Max Rauscher und Bürgermeister Herbert Schiller der Schlüssel für das neuerbaute Feuerwehrhaus an den Kommandanten Adolf Happe übergeben werden.

 

In den 100 Jahren ihres Bestehens hat sich die Freiwillige Feuerwehr Rosegg zu einer schlagkräftigen, gut ausgerüsteten und ausgebildeten Wehr entwickelt. Neue Aufgaben und vielfältige Einsatzbereiche sind hinzugekommen. Straßen- und Güterverkehr, Umweltereignisse sowie technische Einsätze verschiedener Art, die jedoch alle im Geiste der Kameradschaft und der ständigen Bereitschaft, zum Wohle und zur Sicherheit der Gemeindebürger helfend tätig zu sein, getreu unserem Leitspruch:

"Gott zu Ehr, dem nächsten zur Wehr"

bewältigt werden.

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